Schwittys Homepage


Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü


Happy Birthday Gifs 2

Image and video hosting by TinyPic

ZUM GEBURTSTAG
Der Geist genügt sich überall,
wo er in rechter Fülle ist,
und schafft Genüge überall,
wo er in rechter Hülle ist.

Der Weg liegt allen offenbar,
doch schwer ist's ihn zu wandeln,
wie alle Weisheit leicht und klar,
doch schwer danach zu handeln!
- Friedrich Martin von Bodenstedt -

Zum Geburtstag
Zufrieden sein ist große Kunst,
zufrieden scheinen bloßer Dunst,
zufrieden werden großes Glück,
zufrieden bleiben Meisterstück.

Vergeht auch Jahr und Jahr eines ist ganz klar:
das Leben muss man stets geniessen,
keine Stunde darf ohne Freud verfliessen!
- Friedrich Martin von Bodenstedt -

Der Kampf um's Dasein
Gedicht zum Geburtstag
Es wandelt der Neuzeit gewaltiger Fortschritt
in oft viel Staub aufwirbelndem Wortschritt,
wobei Mancher die kühnsten Sprünge wagt,
ohne selbst recht zu wissen, was er sagt.

„Der Kampf um's Dasein" heißt die Phrase
als Schlagwort der neuen Erkenntnisphase,
und wirklich ist, wie man's erkor,
dies Wort ein Schlag auf's deutsche Ohr,
der das Gehör gleich wirksam dämpft
beim Eingang zur Erkenntnispforte.
Wer hat um's Dasein je gekämpft?
In welcher Zeit? an welchem Orte?

Bewusstlos ward Es uns gegeben
mit unserm ersten Atemzug.
Wir kämpften nur, um fortzuleben
und mancher hat gar bald genug
von dieser Kampfeswelt, die schmerzlos
Niemand betritt und Niemand flieht
und wo nur glücklich ist, wer herzlos
auf all' das Elend um sich sieht.
- Friedrich Martin von Bodenstedt -

Gedicht zum Geburtstag
Zum 60. Geburtstag

Ehedem, getreu und fleißig,
tat er manchen tiefen Zug.
Erst, nachdem er zweimal dreissig
Sprach er: Jetzt sei's genug!

Von den Taten, wohl vollbrungen,
liebt das Alter auszuruhen,
und nun ist es an den Jungen
gleichfalls ihre Pflicht zu tun.
- Wilhelm Busch -

Geburtstag eines älteren Herrn
Geburtstag, sei mir willkommen!
Und fröhlich will ich an Dir sein,
das hab' ich mir recht vorgenommen,
und trinken Wein und singen Lieder -
aber Geburtstag, komm doch noch wieder.

- Matthias Claudius -


Zum Geburtstag - Die Nacht
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
kommen so verworren her
in dem linden Wellenschlagen.
Wünsche wie die Wolken sind,
schiffen durch die stillen Räume,
er erkennt im lauen Wind,
obs Gedanken oder Träume?
Schließ ich nun auch Herz und Mund,
die so gern den Sternen klagen,
leise doch im Herzensgrund
bleibt das linde Wellenschlagen.
- Joseph von Eichendorff -


Der Musikant
Geburtstag ist's. Lind weht die Luft.
Geschoren ist der Rasen.
ein wonnevoller Rosenduft
Dringt tief in alle Nasen.

Manch angenehmes Vögelein
sitzt flötend auf den Bäumen,
indes die Jungen, zart und klein,
im warmen Neste träumen.

Flugs kommt denn auch daher gerannt,
schon früh im Morgentaue
mit seinem alten Instrument
der Musikant, der graue.

Im Juni, wie er das gewohnt,
besucht er einen Garten,
um der Signora, die da thront,
mit Tönen aufzuwarten.

Er räuspert sich, er macht sich lang,
er singt und streicht die Fiedel,
er singt, was er schon öfter sang;
Du kennst das alte Liedel.

Und wenn Du gut geschlafen hast
und lächelst hold hernieder,
dann kommt der Kerl, ich fürchte fast,
zum nächsten Juni wieder.
Wilhelm Busch

Drei alte Tanten
Die erste alte Tante sprach:
"Wir müssen nun auch dran denken,
was wir zu ihrem (Namenstag) Geburtstag
dem guten Sophiechen schenken."
Darauf die zweite Tante kühn: "
Ich schlage vor, wir entscheiden
uns für ein Kleid in Erbsengrün,
das mag Sophiechen nicht leiden."
Der dritten Tante war das recht:
"Ja", sprach sie, "mit gelben Ranken!
Ich weiß, sie ärgert sich nicht schlecht
und muß sich auch noch bedanken."
- Gedichte Wilhelm Busch -

Die Zeit vergeht
Der Winter ging, der Sommer kam.
Er bringt aufs neue wieder
den vielbeliebten Wunderkram
der Blumen und der Lieder.

Wie das so wechselt Jahr für Jahr,
betracht ich fast mit Sorgen.
Was lebte, starb, was ist, es war,
und heute wird zu morgen.

Stets muß die Bildnerin Natur
den alten Ton benützen
in Haus und Garten, Wald und Flur
zu ihren neuen Lebens-Skizzen.
- Gedichte Wilhelm Busch -

Im Herbst des Lebens
Der schöne Sommer ging von hinnen,
der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
so manches feine Festgewand.

Sie weben zu des Tages Feier
mit kunstgeübtem Hinterbein,
ganz allerliebste Elfenschleier
als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.

Ja, tausend Silberfäden
geben dem Winde sie zum leichten Spiel,
die ziehen sanft dahin und schweben
ans unbewusst bestimmte Ziel.

Sie ziehen in das Wunderländchen,
wo Liebe scheu im Anbeginn,
und leis verknüpft ein zartes Bändchen
mit Freunden das Geburtstagskind.
- Gedichte Wilhelm Busch -

Kirschbaum
Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr,
wisst, was er für ein Vogel war;
wie er in allen Gartenräumen
herumgeflattert auf den Bäumen.

Wie er die hübschen roten Beeren,
die andern Leuten zugehören,
mit seinem Schnabel angepickt
und sich ganz lasterhaft erquickt.

Nun hat sich dieser böse Näscher,
Gardinenschleicher, Mädchenhäscher,
der manchen Biedermann gequält,
am Ende selber einen Baum gewählt.

Nun legt er seine Stirn in Falten,
fängt eine Predigt an zu halten
und möchte uns von Tugend schwatzen.
Ei, so ein alter Schlingel!
Kaum Hat er 'nen Kirschbaum,
so schimpft er auf die‚ Spatzen.
- Gedichte Wilhelm Busch -

Zum 50. Geburtstag
Da kommt mir eben so ein Freund
mit einem großen Zwicker.
Ei, ruft er, Freundchen, wie mir scheint,
Sie werden immer dicker.

Ja, ja man weiß oft selbst nicht wie,
so kommt man in die Jahre;
Pardon, mein Freund, hier haben Sie
schon eins, zwei graue Haare!

Hinaus, verdammter Kritikus,
sonst schmeiß ich Dich in Scherben.
Du Schlingel willst mir den Genuss
der Gegenwart verderben.
- Gedichte Wilhelm Busch -


In Gedanken
Wie liegt die Welt so frisch und tauig
vor mir im Morgensonnenschein.
Entzückt vom hohen Hügel schau ich
ins frühlingsgrüne Tal hinein.

Mit allen Kreaturen bin ich
in schönster Seelenharmonie.
Wir sind verwandt, ich fühl es innig,
und eben darum lieb ich sie.

Und wird auch mal der Himmel grauer;
Wer voll Vertraun die Welt besieht,
den freut es, wenn ein Regenschauer
mit Sturm und Blitz vorüberzieht.
- Gedichte Wilhelm Busch -

Image and video hosting by TinyPic

Ratschlag
Mein Sohn, hast Du
allhier auf Erden
Dir vorgenommen, was zu werden,
sei nicht zu keck, und denkst Du,
sei ein stiller Denker.
Nicht leicht befördert wird der Stänker.

Mit Demut salbe Deinen Rücken,
voll Ehrfurcht hast Du Dich zu bücken,
musst heucheln,
schmeicheln,
musst Dich fügen;
denn selbstverständlich nur durch Lügen
kommst Du vom Fleck.

Oh tu's mit Eifer, tu's geduldig,
bedenk, was Du Dir selber schuldig.
Das Gönnerherz wird sich erweichen,
und wohlverdient wirst Du erreichen
den guten Zweck.
- Gedichte Wilhelm Busch -

Zum Geburtstag

Ihr Leute, groß und klein, Ihr wißt,
dass heute unser Festtag ist
und, dass wir feiern müssen.
So fangt nur gleich frühmorgens an
und bis die Stern am Himmel stahn,
und singt und springt und springt und singt.

Denk heute niemand an Gefahr,
und ob wir über hundert Jahr
den Tag noch feiern werden.
Wir haben ihn ja heute noch,
Gott sei gelobt! so braucht ihn doch,
und macht uns heut das Herz nicht krank und schwer.

Denn freilich! alles Ding vergeht,
auch unser Festtag nicht besteht,
er wird uns endlich fehlen.
Doch nicht so bald - fleht und hofft,
er soll noch wiederkommen oft,
soll oft noch wiederkommen!
- Matthias Claudius -

Wenn es dich nicht gäbe
Wär mein Leben öd
Wärst du nicht geboren
Wär das ziemlich blöd

Deshalb ist mir heute
Mächtig feierlich
Ich bin rundum glücklich
Denn ich liebe dich
Horst Winkler



Image and video hosting by TinyPic




Der Weise
Der Weise, welcher sitzt und denkt
und tief sich in sich selbst versenkt,
um in der Seele Dämmerschein
sich an der Wahrheit zu erfreuen,
der leert bedenklich sein Flasche,
nimmt seine Dose aus der Tasche,
nimmt eine Prise, macht hapschie!
Und spricht: " Mein Sohn, die Sache ist die!

Eh' man auf diese Welt gekommen
und noch so still vorlieb genommen,
da hat man noch bei nichts was bei;
man schwebt herum, ist schuldenfrei,
hat keine Uhr und keine Eile
und äußerst selten Langeweile.
Allein man nimmt sich nicht in acht,
und schlupp! ist man zur Welt gebracht.

Zuerst hast Du es gut, mein Sohn,
doch pass mal auf, man kommt Dir schon...
Du wächst heran, Du suchst das Weite,
jedoch die Welt ist voller Leute,
die Dich ganz schrecklich überlisten
und die, anstatt Dir was zu schenken,
wie Du wohl möchtest, nicht dran denken.
Und wieder scheint Dir unabweislich
der Schmerzensruf: Das ist ja scheußlich!

Doch siehe da, im trauten Kreis
sitz Jüngling, Mann und Jubelgreis,
und jeder hebt an seinen Mund
ein Hohlgefäß, was meistens rund,
um draus in ziemlich kurzer Zeit
die drin enthaltne Flüssigkeit
mit Lust und freudigem Bemühen
zu saugen und heraus zu ziehen.

Weil jeder dies mit Eifer tut,
so sieht man wohl, es tut ihm gut...
Mein lieber Sohn, du tust mir leid,
Dir mangelt die Enthaltsamkeit.
Enthaltsamkeit ist das Vergnügen
an Sachen, welche wir nicht kriegen.
Drum lebe mäßig, denke klug.
Wer nichts gebraucht, der hat genug!

So spricht der Weise, grau von Haar,
ernst, würdig, sachgemäßig und klar,
wie sich's gebührt in solchen Dingen;
Lässt sich ein Dutzend Austern bringen,
isst sie, entleert die zweite Flasche,
hebt seine Dose aus der Tasche,
nimmt eine Prise, macht hapschie!
Schmückt sich mit Hut und Paraplü,
bewegt sich mit Bedacht nach Haus
und ruht von seinem Denken aus.
- Gedichte Wilhelm Busch -







Ohne_Titel_7

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü