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Schwittys erfundene Geschichten

Texte von Petra Schwittmann (Schwitty)

Ein Elefant im Porzelanladen oder: eine ganz normale Begebenheit

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Eigentlich verläuft mein Leben ganz normal. Abgesehen von den kleinen Mißgeschicken die mir täglich passieren. Normalität ist eine Sache der Einstellung, wie sonst könnte ich die Tatsache erklären, dass meine Mutter über das Paar gleicher Socken entsetzt war.

Sie empfing mich mit den Worten: "Geht es Dir nicht gut?"

Mir ging es blendend. Nach langer Zeit hatte ich endlich mal wieder ausgeschlafen. Eine Auswirkung meiner Vernunft, denn ich war früh ins Bett gegangen. Ich war taufrisch wie eine Turnschuh. (Ach übrigens Turnschuh! Meine Socken hatte ich im Zustand der geistigen Umnachtung angezogen, in dem befinde ich mich grundsätzlich morgens zwischen 6 Uhr 2 und 9 Uhr mein Wecker klingelt um 6 in der Frühe.)

Nein, glücklich, mal wirklich in Anbetracht meines munteren, ungewöhnlich, frischen Zustands zufolge, einen normalen Tag zu verbringen, zog ich, ich wiederhole, zog ich
zwei Socken von der gleichen Kategorie an. Weiß mit blauen Streifen. Der eine zwar ein bißchen blauer - ist mir in die Buntwäsche geraten - aber ansonsten gleich. Für normal Sterbliche mag das die Norm sein, doch ich hatte selten zwei Socken von einer Art an.

Ich warf stets meine gewaschenen Socken aus zeitlichen Gründen ungeordnet in eine Schublade, genauso ungeordnet zog ich sie auch an. Wie schon erwähnt, selten kam es vor, dass ich
ein Paar erwischte.

Vielleicht sollte man derartig belanglose Dinge keiner Bedeutung beimessen, doch meine Ausgeschlafenheit (was die Socken betrifft), hatte massive Auswirkungen auf das friedliche Familienleben meiner Verwandtschaft.

Mein Onkel, ein Leinwandkünstler, war schon immer der Meinung, das meine Geschmacklosigkeit auf die Harmonie der Farbzusammenstellung meiner unschuldigen Socken ein stiller Protest meiner Unbegabtheit wäre. Da bei mir, wenn ich ein Bild malte, ein Baum wie ein Baum aussah, und nicht wie ein undefiniertes Etwas, gehörte ich eben zum Stamm der Unkünstler. Ein Mensch, dem jeglicher Sinn für friedliche Farbzusammensetzung fehlte, wie mir, konnte keiner anderen Bezeichnung gerecht werden.

Außerdem wurde oft der Verdacht laut, daß die Disharmonie meiner Fußwärmer ein stiller Protest gegen die Künstlerfamilie wäre, wobei man mich gleichzeitig für ein Vergehen mehrmals bestrafen würde.

Das die Ursache tiefere Bedeutung hätte, wurde mehr als einmal laut. Der Bruder meines Freundes meinte des öfteren, das meine Neigung in der Wurzel meines Unterbewußtseins zu suchen sei.

Normaler Weise werden Beobachtungen von außerfamiliären Mitgliedern nicht akzeptiert, doch er hatte sich in den Kreis der Aufgenommenen eingekauft. Weiß der Himmel, wieviel Runden Bier er dafür zahlen mußte. Man spekulierte an meinen maßlosen Drang, meine Persönlichkeit zur sehr in den Mittelpunkt stellen zu wollen, denn immerhin war ich lange nicht mehr aufgefallen. Zwei
verschiedene Socken gehörten nun einmal zu mir wie das Amen in der Kirche.

Mir blieb weiß Gott nichts anderes übrig, als die Initiative zu ergreifen, um zum blauen Strumpf einen Roten anzuziehen. Was macht man alles für den Frieden.

Die Moral von der Geschichte, traue dem Normalen nicht.

Bis bald!

Autor: Petra Schwittmann (Schwitty)@











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