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Schwittys realen Erlebnissse

Texte von Petra Schwittmann (Schwitty)


Texte von Petra Schwittmann (Schwitty)

Falsche Hilfsbereitschaft

Wahrhaftig, ich bin ein wirklich hilfsbereiter Mensch und greife fast jeden Bittsteller um Hilfe unter die Arme, obwohl sich schon mehrere kleine bis mittlere Katastrophen aus Mangel an geistiger Übereinstimmung ereignet haben, helfe ich so gut ich kann.

Zum allgemeinen Verständnis der Leser muss ich erwähnen, dass sich meine Denkweise ein bisschen vom allgemeinen Volk unterscheidet. Um von A nach B zu gelangen, gehe ich erstmal von A nach D, zurück nach C um dann endlich am Ziel B einzutreffen.

Diese Schmunzelngeschichte ist wirklich passiert und alle Beteiligten werden sich sicherlich daran erinnern.

Damals übte ich eine Tätigkeit in einer Druckerei aus. Ich war der unfreiwillige Pausenclown der Firma - wie bereits oben erwähnt, dachte eben ein wenig abstrakter und war noch offen für erstaunliche Ereignisse. Warum zum Beispiel sollte eine Putzfrau keinen Mercedes der gehobenen Klasse fahren?

Ab und an durfte ich mich - fernab des anstrengenden Arbeitstrubels, in einem von mir selbst eingerichteten Büro, dass eigentlich als Pausenraum diente - ausruhen. Ich ging dort einer Tätigkeit nach, die ich aus Eigennutz erweitert hatte. So wurde aus einer Beschäftigung, die normalerweise vier Tage in Anspruch nahm, eine geschlagene Woche daraus. Eigentlich sollte ich nur diverse Paketaufkleber für die Fahrpläne der Bundesbahn schreiben, da ich mich aber geistig unterfordert fühlte, machte ich gleich einen mathematischen Hochleistungssport daraus. Wies meinen geliebten Mitarbeitern komplizierte Formeln zu, wie viel Pakete gebraucht wurden und die genaue Anzahl des Inhalts. Damit vermied ich das Einschneiden des letzten Kartons. Kollegen, die vor meiner Zeit mühsam ihren eigenen Kopf in Anspruch nehmen mussten, konnten sich fortan ohne geistige Anstrengung unkonzentriert unterhalten.

(Am Rande erwähnt - die restlichen drei Wochen konnte keiner meiner Kollegen meinem Arbeitstempo folgen. Da ich ständig beobachtet wurde, weil ich der Hofnarr war, tat dass meinem - von Natur angeborenen Ehrgeiz - keinen Abbruch. Da ich "unter Kontrolle" zu Höchstleistungen mutierte, nahm ich mir halt eine Auszeit in jenem besagtem Zimmer.)

Da dieser Pausenraum auch außerhalb der Pausen eine beliebte Raststätte war - es gab Kollegen die Mitleid mit meiner "Einsamkeit’" hatten - besuchten mich regelmäßig , darunter gehörten auch die viel beschäftigte Putzfrau. Ein Schwätzchen nebenbei befriedigte beide Seiten. So blieb ein Aufbau des gegenseitigen Vertrauens nicht aus.

Der besagte Tag begann eigentlich ganz harmlos. Da ich mit meiner Arbeit fast fertig war und noch zwei Tage Zeit hatte - wollte doch nicht meinen eigenen Rekord unterbieten - relaxe ich bei einem Glas Piccolo so dahin.

Lautstark wurde ich aus meinen Träumen gerissen. Die zur Zeit aktuelle Putzfrau, zu der ich eigentlich nicht den richtigen Zugang hatte, weil sie sich überwiegend die Putzstelle mit ihren Sohn teilte und eben gutes Vorbild sein musste, kam aufgeregt in mein Büro gestürmt. Sie hatte Feierabend und war allein. ’’Sie müssen mir helfen, ich komme nicht weg’’, schrie sie und lief puterrot an. Sie stand kurz vor einem Infarkt.
Mitleidig und hilfsbereit wie ich nun einmal bin, die Arbeit hatte Zeit :), stürmte ich los.

Damals wog die Dame doppelt soviel wie ich, deshalb konnte sie zu allem Unglück nicht Schritt halten. Ich raste die zweiunddreißig Stufen nach unten zum Parkplatz. Eilte über den mit Kies ausgelegten Platz zum einzigen fremden Auto, dass direkt vor der Firmenwand parkte und hinterließ vor Schreck eine Bremsspur.

Vor mir stand eine Edel- Karosserie - ein Mercedes der gehobenen Klasse. Ich pfiff durch die Zähne, alle Achtung, dass hätte ich der Putze nicht zugetraut. Vorsichtig öffnete ich die dunkelblaue Wagentür. Der Schlüssel steckte. Behutsam drehte ich den Zündschlüssel. Der Luxuswagen sprang sofort an. Gerade wollte ich den Wagen zurücksetzen, ein Fragezeichen im Gehirn. Was hatte unsere Reinemachefrau für Probleme mit ihrem Wagen?

Und dann!!!! Gleichzeitig mit der beleibten Dame kam ein aufgeregter Kunde auf mich zu gerannt, riss die Wagentür auf und meckerte: "’Was soll dass denn werden?"

Ich stieg aus und tauschte mit dem betuchten Kunden im Anzug die Position.
UND DANN DÄMMERTE ES MIR!

Nachdem er rückwärts fuhr und mit quietschenden Reifen den besagten Parkplatz verließ, tauchte ein kleines verlorenes Fahrrad auf, dass zuvor versteckt vor sich hin dämmerte und dessen Existent nur die Putzfrau kannte, die bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Möglichkeit hatte ihr Fortbewegungsmittel artgerecht zu benutzen. Erstaunlich behebe schwang sie sich auf ihr Drahtesel und rauschte von dannen, nicht ohne mir vorher einen Blick zu zuwerfen, der erkennen ließ, dass sie an meinen geistig gesunden Zustand zweifelte.

Leider ist damit die Geschichte noch nicht abgeschlossen.

Ich stand da, nass geschwitzt und die Frage im Kopf: wie sage ich es meinem Kinde oder besser, meiner Chefin.

Schuldbewusst schlich ich in mein Büro. Trank den Piccolo aus und mir Mut an. Ich hätte ja die Sache ignorieren und verschweigen können. Doch schwieg der Kunde? Wer war er? Ein hoher Politiker? Der Chef von Edeka persönlich - die Handelskette war einer unserer besten Auftraggeber. Würden wir diesen Kunden durch meine Schuld verlieren? Ich fühlte mich wie ein Bankräuber nach einem gescheiterten Überfall.

Dann klopfte ich! Zaghaft, vorsichtig und mit gesenkten Kopf. Ich trug stotternd mein Schuldbekenntnis vor und erntete - Gelächter.

Jahrelang wenn nicht noch heute wird diese Geschichte zum Besten gegeben.

Autor:Schwitty@





Nasser Unsinn

Klitschnass komme ich aus dem Spaßbad in Velbert - drei Stunden verzweifelter Kampf gegen die Fettrollen liegen hinter mir. Schmerzende Waden vergällen mir den Fußmarsch nach Hause - also entscheide ich mich für die bequemere Alternative - den Bus.

Triefnass stehe ich an der Haltestelle, weil die Zeit zum Haare föhnen nicht ausreicht, anderenfalls müsste ich einen Zeitverlust von einer halben Stunde in Kauf nehmen.
Ein älterer Herr kommt vorbei, schaut in den wolkenverhangenen Himmel und lässt besorgt folgenden tiefsinnigen Kommentar verlauten:’’

Diese Haltestelle bietet nicht einmal Schutz vor dem Regen mein Fräulein, sicherlich werden sie gleich nass.’’

Nun frage ich mich allen Ernstes: braucht der Mann eine Brille, oder meint er, die feuchte Frisur wäre mein Outfit?

Gruß Eure Schwitty
Autor:Schwitty@

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